Parodontitisbehandlung

Zu einem strahlenden Lächeln gehören nicht nur gesunde und saubere Zähne, sondern auch ein entzündungsfreies Zahnfleisch, und Zahnhalteapparat (Parodontium), welches unsere Zähne im Kieferknochen verankert.

Chronische Entzündungen, verursacht durch Allgemeinerkrankungen, Rauchen, mangelhafte Mundhygiene und andere Faktoren können zu einem Abbau des den Zahn umgebenden Knochens führen, und die Lockerung von Zähnen, die Bildung von Zahnfleischtaschen und den eventuellen Verlust von Zähnen zur Folge haben. Dieser Verlust von Hart- und Weichgewebe kann sehr langsam und schleichend voranschreiten (chronische Parodontitis) und sich über Jahre hinziehen, aber in seltenen Fällen auch sehr rasch fortschreiten (aggressive Parodontitis). Es ist wichtig, den Zustand des Parodontiums in regelmäßigen Abständen beim Zahnarzt kontrollieren zu lassen. Dies kann im Rahmen einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung erfolgen, bei der der Behandler mit speziellen Messsonden die Tiefe der Zahnfleischtaschen überprüfen kann, oder aber auch im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung, in der geschultes Fachpersonal die Taschen bewerten kann.

FAQ

Was passiert bei einer Parodontitisbehandlung?

Bevor es zu einer Behandlung des Zahnhalteapparats kommt, muss der Arzt zunächst mit Hilfe des Parodontalen Screening Index (PSI) den Schweregrad der Erkrankung feststellen. Erst, wenn es dabei zu einer Häufung von mehreren tiefen Taschen an den Zähnen kommt, gibt es die Möglichkeit, einen vollständigen Parodontalstatus zu erheben. Dabei werden systematisch der Kiefer und die Zähne auf Faktoren wir Lockerungen, Zahnfleischrückgang (Rezessionen) und auch Taschentiefen untersucht. Unterstützend kann ebenfalls ein Röntgenbild angefertigt werden, welches Konkremente (subgingivalen Zahnstein) zu Tage fördert und den Knochenabbau aufzeigen kann. Als nächstes wird in lokaler Anästhesie mit Hilfe von Handinstrumenten, Ultraschall oder zum Beispiel auch Laser die Entzündung des Gewebes um die Zahnwurzel herum bekämpft. Hierbei werden die erkrankten Wurzeloberflächen gereinigt, Bakterien und Beläge entfernt. Das Ziel ist es, der weiteren Zerstörung des Parodontiums dadurch entgegen zu wirken und den Knochenabbau zu stoppen.

Was kostet eine Parodontosebehandlung?

Die Kosten einer Parodontaltherapie sind schwer zu beziffern, da es eine große Vielfalt an Therapiemöglichkeiten gibt, die dem Behandler und seinem Patienten zur Verfügung stehen. Umgekehrt ist eine finanzielle Beteiligung der gesetzlichen Krankenkassen an vieler dieser Behandlungen gering oder ausgeschlossen, da sie nicht Teil des Leistungskatalogs sind. Für eine erfolgreiche Behandlung der Parodontitis wird in der Regel vor Beginn des Eingriffs eine professionelle Zahnreinigung empfohlen. Diese dient der Entfernung von Belägen und Plaque auf den Zähnen, wird aber von den gesetzlichen Versicherungen nicht, oder nur in geringem Umfang bezahlt. Hier fallen also bereits Kosten an. Auch eine Laboranalyse zur Bestimmung der Keime und Bakterien in der Mundhöhle ist eine Privatleistung, die der Patient zu tragen hat. Eine Laserbehandlung der Taschen, oder eine Plasmatherapie kann für den Erhalt des Zahns wichtig sein, diese Kosten sind jedoch ebenfalls sehr variabel und können den Eingriff verteuern. Diese Punkte sollten vor dem Eingriff von Behandler und Patient gemeinsam besprochen werden.

Wie kann ich erkennen, ob ich Parodontose habe?

Die Erkrankung des Zahnhalteapparats ist in der Regel für den Patienten selber nur schwer zu erkennen. Es ist ein Zusammenspiel vieler verschiedener Entzündungszeichen, die den Hinweis auf eine parodontale Infektion liefern. Oft lässt sich an betroffenen Zähnen ein bläulich-rot verfärbtes Zahnfleisch erkennen. Bei näherer Betrachtung ist es glasig, und blutet leicht. Gesundes Zahnfleisch hingegen ist blassrosa, und hat kleine, punktförmige Vertiefungen (Stippelung). Auch kann starker Mundgeruch ein wichtiges Indiz für eine Zahnfleischentzündung sein. Lockere Zähne sind ein Anzeichen, dass der Kieferknochen, in dem unsere Zähne eigentlich fest verankert sein sollten, betroffen ist. Das Kauen und Zubeißen fällt schwer, und in den Zahnzwischenräumen sammeln sich Essensreste. Viele Patienten klagen auch über das „Längerwerden“ der Zähne, oder dass die Zahnhälse empfindlich geworden sind. Heiß und kalt wird stärker wahrgenommen und als schmerzhaft empfunden. Eine Untersuchung durch den Zahnarzt zeigt dann oft, dass sich Zahnfleischtaschen mit einer Tiefe von mehr als 3 mm gebildet haben. Ein Röntgenbild liefert in solchen Fällen meistens den entscheidenden Hinweis, dass es unter dem Zahnfleisch in den Taschen zu Ablagerungen (Konkrementbildung) gekommen ist.

Ist eine Parodontose heilbar?

Eine Parodontose ist im Sinne einer völligen Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands im Mund oft nicht heilbar. Es ist eine Erkrankung, die man stoppen kann, und mit der richtigen Therapie kann das Fortschreiten der Zahnfleischentzündung verhindert werden. Aber nur in den wenigsten Fällen wird der verlorengegangene Knochen sich vollständig erholen, und das Zahnfleisch sich wieder regenerieren. Für den Patienten bedeutet das oft die lebenslange Aufgabe, seine Zähne nach einer erfolgten Parodontaltherapie gründlich daheim zu pflegen und in regelmäßigen Abständen bei seinem Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Die Erhebung verschiedener Indizes, die Erstellung von Röntgenbildern, und die klinische Untersuchung können den Verlauf der Erkrankung dokumentieren, und bei einem Wiederaufkeimen ein rechtzeitiges Eingreifen ermöglichen. In gewissen Fällen kann der Kiefer mit Knochenersatzmaterial aufgebaut werden, um so den entstandenen Knochenverlust zu „heilen“. Der Verlust von Zahnfleisch ist schwieriger zu behandeln, und stellt für Patient und Behandler oft eine große Herausforderung dar.

Ist eine Parodontosebehandlung schmerzhaft?

Die Parodontaltherapie hat den Ruf, ein schmerzhafter und unangenehmer Eingriff zu sein. Viele Patienten meiden daher die Behandlung, aus Angst vor den Unannehmlichkeiten während der Zahnfleischbehandlung, oder den eventuellen Beschwerden danach. Es gibt allerdings eine Reihe von Behandlungsverfahren, um die Zähne und die Zahnfleischtaschen zu betäuben, und den Eingriff angenehmer zu gestalten. Die Lokalanästhesie ist ein bewährtes Mittel in der Zahnheilkunde, und aus anderen zahnärztlichen Therapien bekannt. Weniger invasiv für den Patienten ist z.B. ein Betäubungsgel wie Oraqix®, dass in die Tasche eingebracht wird, und kleinere Eingriffe schmerzfrei ermöglicht. Eine in Deutschland noch wenig verbreitete Alternative ist die Lachgassedierung. Der Patient atmet Lachgas (Distickstoffmonoxid) ein, was bei Erhaltenbleiben des Bewusstseins zur Schmerz- und Angstlinderung führt. Eine orale Sedierung ist ebenfalls eine Option, bei Anwendung von z.B. Dormikum®. Hierbei wird eher die Wahrnehmung gedämpft und die Erinnerung an die Behandlung vermindert. Die Wahl der Therapie sollte mit dem Patienten abgestimmt werden, um eventuelle Risiken zu minimieren.

Ist eine Parodontitis ansteckend?

Parodontitis ist eine bakterielle Infektionskrankheit, ausgelöst von einer bestimmten Gruppe von aggressiven, parodontophatogenen Keimen. Daher kann Sie von einem Patienten auf seine Mitmenschen übertragen werden. Somit sind besonders jene Personen gefährdet, die sich nahestehen, wie Partner, Geschwister oder auch Kinder. Gemeinsam genutztes Besteck, eine Zahnbürste, die man sich teilt, oder auch ein Kuss können die Keime übertragen, und weitere Personen zu Keimträgern machen. Die Vorsorge beim Zahnarzt ist also wichtig, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen, und das Risiko für jene zu minimieren, die auch betroffen sein könnten. Ein Therapieerfolg kann daher nur langfristig erzielt werden, wenn eine kontinuierliche Reinfektion vermieden werden kann, und ein eventuell bereits erkrankter Partner sich ebenfalls einer Behandlung unterzieht.

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